Historische Betrachtung von deutschen Volksliedern
Historische Betrachtung von deutschen Volksliedern
Per Definition lassen sich Volkslieder nach sprachlichen, gesellschaftlichen, musikalischen und historischen Kategorien unterscheiden. Das musikalische und auch das textliche Erscheinungsbild ist nicht unbedingt räumlich einzugrenzen auch wenn man verschiedene Typen je nach Region feststellen kann.
Der Begriff Volkslied:
Ein Merkmal welches wohl allen Volksliedern anhaftet ist dass sich in den Volkslieder Texten immer wieder alltägliche Situationen, also Momente des realen, meist ländlichen Lebens wiederspiegeln. Natürlich gibt es auch Texte die sich in einer idyllischeren Umgebung wiederfinden oder aber schlicht und einfach nur ein wunderschönes Naturbild beschreiben. Auch die Liebe erhält immer wieder Einlass in deutsche Volkslieder Texte und so ist auch die Romantik in ihrer abstrakten Form ein starkes Element in den Liedertexten. Verschiedene Funktionen deutschsprachiger Volkslieder sind zum Beispiel: das Arbeitslied oder das Ständelied. Auch das Hochzeitlied ist immer wieder zu finden.
Die verschiedenen Volkslieder Gattungen:
Neben den bereits oben erwähnten Funktionen wie etwa dem Hochzeits- oder Arbeitslied lassen sich die alten Liedertexte auch noch in weitere Gattungen einteilen. Als eigene Gattungen sind bekannt: Liebeslieder, Kinderlieder, Tanzlieder, Soldatenlieder, Studentenlieder, Seemannslied, Trinklieder, und noch einige mehr. Auch an der Uhrzeit, oder besser Tageszeit kann man Volkslieder unterscheiden. Zum Beispiel wenn man diverse Morgenlieder oder aber auch Abendlieder näher betrachtet. Auch der Humor erhält Einlass in die die heimischen Volkslieder Texte. So gibt es neben dem bereits weiter oben angeführten Trinklied auch noch Scherzlieder oder aber auch Spaßlieder. Auf keinen Fall sollte man allerdings Volkslieder mit der auch noch heute sehr populären und finanziell erfolgreichen Musikgattung der „volkstümlichen Musik“ verwechseln. Auch wenn Sie dem Namen nach sehr ähnlich Klingen ist hier doch ein gewaltiger Unterschied in vielen Bereichen zu finden.
Der historische Begriff des Volksliedes
Da das Feld der Volksmusik eine sehr große und weitreichende Palette an Lieder, Komponisten und Textautoren abdeckt gilt der Begriff eher als Sammelbegriff und nicht als eine konkrete Musikform. Man bedient sich dem Wort „Typiken“ wenn man von unterschiedlichen Stilrichtungen und Strömungen innerhalb der Volksmusik spricht. Des Öfteren wird fälschlicherweise das Wort „Stilistik“ verwendet welches aber für die Volksmusik unzutreffend ist. Diese Unterscheidung findet ihre Begründung darin dass es für Volkslieder keine Fixierungen oder Normierungen gibt nach welchen man diese Einteilen und Kategorisieren könnte. Der Begriff „Volkslied“ wurde von Johann Gottfried Herder (ein deutscher Dichter und Philosoph) in die deutsche Sprache eingeführt. Die Einführung des Wortes „Volkslied“ ist laut Aufzeichnungen im Jahre 1779 entstanden. Herder verwendete des Wort des Öfteren wenn er in seinen Liedersammelbänden den jeweiligen Urheber, sei es nun Textautor oder Komponist nicht ausfindig machen konnte. Laut Experten ist eine klare und eindeutige Abgrenzung zwischen Volkslied und Volksmusik schwierig. 1916 versuchte sich Hugo Riemann an einer Definition. Auch Alfred Götze hat eine eigene Definition der beiden Termini entwickelt. In der heutigen modernen Musikindustrie gilt die „Volksmusik“ als eine Sparte wobei einem von Medien und den Outfits der Interpreten eine ländliche Idylle dargestellt wird. In Deutschland, Österreich und er Schweiz macht die Volksmusik einen nicht unerheblichen Anteil des gesamt Umsatzes der dort beheimateten Musikindustrie aus.