Fahrend bin ich gezogen
Text vom deutschen Volkslied Fahrend bin ich gezogen
1. Strophe:
Fahrend bin ich gezogen durch´s heil´ge römische Reich,
gab´s immer was zu trinken, das andere war mir gleich.
Herr Wirt, reicht mir den Becher, wir wollen lustig sein,
wir wollen tanzen und kosen mit holden Mägdelein.
Das Leben währt nit lange, ob es ohn´ End auch ´scheint,
es naht zu schnell das Alter, der Freide größter Feind.
Zu geistlichen Gesängen ist dann noch Zeit genung,
wir singen Schelmenlieder, solang wir frei und jung.
Kling, Klang, stoßt an die Kannen, im ganzen Kreis herum,
Der Jugend gilt mein Liedel, der Jugend: Willekum.
2. Strophe:
Schon ist der Herbst gekommen, ein Mönch ward der Scholar,
Rot sind am Baum die Blätter, ergraut sein dunkel Haar.
Noch labt der Wein den Alten, dann fließt sein Blut noch heiß,
und schnell für kurze Stunden zerschmilzt des Winters Eis.
Dann glänzt wie einst das Auge, schaut´s Mägdlein an so frei,
vergißt bei Lautenklängen Choral und Litanei.
Es liegt ein süß Erinnern in jedem edlen Trunk,
er singt mit grauen Haaren, als ob er frei und jung.
Kling, klang, stoßt an die Kannen im ganzen Kreis herum,
der Jugend gilt mein Liedel, der Jugend: Willekum
3. Strophe:
Dem Herbste folgt der Winter, wo Schnee die Fluren deckt,
wo auch der beste Tropfen dem Alten nit mehr schmeckt.
Es zittern seine Glieder, die Augen schließt er müd,
und träumt, wie hold der Frühling, die Jugend ihm geblüht.
Dann laßt ihn ruhig welken, entschlummern still und sacht,
nach soviel Glück und Leben ist schön die stille Nacht.
Ihr aber folgt der Lehre und werdet nimmer müd,
und singt zu seinen Ehren der Jugend Preis im Lied.
Kling, klang, stoßt an die Kannen im ganzen Kreis herum,
der Jugend gilt mein Liedel, der Jugend: Willekum
Fahrend bin ich gezogen Info:
Volkslieder Text Info von "Fahrend bin ich gezogen"
Der Text vom deutschen Volkslied Fahrend bin ich gezogen stammt von Hans Haupt.
Der Liedertext von Fahrend wurde ich gezogen ist kurz nach der Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert entstanden.